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Sommergespräch mit Herbert Kickl

communication matters präsentiert eine Blitzbewertung des Sommergesprächs mit Herbert Kickl (FPÖ) anhand von fünf Kriterien:

Sprache, Schlüsselbegriffe, Analogien

Herbert Kickl startet ins Gespräch mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. Der dazugehörige Schlüsselbegriff ist „Leistungsträger“ – ein Wort, das im Verlauf des Gesprächs immer wieder einmal fällt. Emotional und negativ wertend bringt Kickl Begriffe wie „das System“, „das Corona-Regime“ oder „die Einheitspartei“, als Zuschreibung für ÖVP und SPÖ, ins Sommergespräch ein. Völlig zusammenhanglos erwähnt er die Kampfbegriffe „Genderwahnsinn“ und „Cancel Culture“ – ganz so, als hätten sie im FPÖ-Wörter-Bingo noch gefehlt.

Seine Sprache ist das fehlerfreie Hochdeutsch. Die Tonlage ist unaufgeregt. Auch bei harten verbalen Angriffen seinerseits bleibt Kickl weitgehend beherrscht.

Mimik, Gestik, Körperhaltung

Am auffallendsten ist, dass der FPÖ-Chef den Moderator ständig in die Augen schaut, ja fast anstarrt. Er baut damit und mit seiner Körpersprache Druck auf. Generell ist Kickl sehr weit nach vorne gebeugt. Seine Hände liegen am Tisch und unterstreichen mit teils großen Gästen seine Forderungen. Wird sein Ton härter, rückt auch sein Körper noch ein Stück weiter in Richtung Martin Thür.

Explizit genannte Zielgruppen

Kickl spricht im Sommergespräch immer wieder mal von der Bevölkerung im Allgemeinen und von den „Fleißigen und Tüchtigen“, für die er Politik machen will.

Reaktionen auf kritische Fragen

Zuweilen war in diesem Sommergespräch nicht ganz klar, wer für die Fragen und wer für die Antworten zuständig ist. Martin Thür musste seinen Gast mehrfach daran erinnern. Kickl versuchte sich immer wieder mit Gegenfragen aus der Affäre zu ziehen oder verbale Angriffe in Fragen zu verpacken.

Gezählte sechs Mal wirft Kickl dem ORF-Moderator vor, keinen sauberen Journalismus zu betreiben. Mit diesen harten Attacken stellt er dessen journalistische Arbeit generell in Frage und lenkt gleichzeitig vom angesprochenen Sachthema ab.

Bei ausufernden Antworten wiederum wehrt er sich gegen Unterbrechungen. Dabei bedient er sich dem alten Spruch „die Zuseher haben ein Recht, die Antwort zu Ende zu hören“.

Überraschend zum Schluss die Antwort zum Thema Trump: Kickl meint „es geht mich nichts an, wer in Amerika Präsident wird“.

Wie oft kommt das Wort „Österreich“ vor?

Auf unserer Stricherlliste waren am Ende des Gesprächs vier Nennungen vermerkt.

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