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Sommergespräch mit Karl Nehammer

communication matters präsentiert eine Blitzbewertung des Sommergesprächs mit Karl Nehammer (ÖVP) anhand von fünf Kriterien:

Sprache, Schlüsselbegriffe, Analogien

Wie auf den Wahlplakaten versucht der ÖVP-Chef „die Mitte“ als beste Alternative zu verkaufen. „Redlich“ soll die Politik seiner Meinung nach sein. Traditionelle ÖVP-Begriffe wie „Ordnung“, „Sicherheit“ und „Leistung“ dürfen da nicht fehlen. Besonders stolz zeigt sich Nehammer auf die Abschaffung der kalten Progression, die er mehrfach mit eigener Wortschöpfung als „Lohnfraß“ bezeichnet.

Nehammer liebt offensichtlich rhetorische Fragen. Er leitet seine Antworten gerne mit „warum ist das so?“ oder „wie erreichen wir das?“ ein. Er spricht korrektes Hochdeutsch, generell sehr schnell und verwendet viele Fachbegriffe. Durch die rasche Satzfolge verhaspelt er sich jedoch ab und an.

Mimik, Gestik, Körperhaltung

Der Bundeskanzler redet permanent mit den Händen. Ohne Pause arbeitet er mit großen Gesten – am Tisch und in der Luft, mit geballter Faust und mit gespreizten Fingern.

Er sitzt aufrecht, fast starr auf seinem Sessel. Nehammer wirkt ernst, hoch konzentriert und hält laufend Blickkontakt. Das erste Lächeln taucht erst am Schluss des Gesprächs auf. Man gewinnt den Eindruck, dass sich jetzt Erleichterung über die absolvierte Aufgabe bei ihm breitmacht

Explizit genannte Zielgruppen

Nehammer streckt die Hand erwartungsgemäß vor allem an ÖVP-relevante Zielgruppen aus. Er nennt beispielsweise Unternehmerinnen und Unternehmer, Bäuerinnen und Bauern, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und zum Schluss auch Beamtinnen und Beamte.

Reaktionen auf kritische Fragen

Fest steht, der ÖVP-Chef lässt sich nicht festnageln. Mehrfach weicht er aus und bleibt konkrete Antworten schuldig. Beispielsweise beim Fördersystem, beim Thema Drittstaaten-Abkommens oder bei klimaschädlichen Subventionen. Nehammer wechselt mühelos auf eine allgemeine Ebene und nutzt Formulierungen wie „zunächst muss man einmal sehen …“.

Angesprochen auf das gescheiterte Vorhaben aus dem Regierungsprogramm eine umfassende Migrationsstrategie zu erarbeiten, verweist Nehammer in seiner Antwort – ohne auf das Thema auch nur im Ansatz einzugehen – darauf, dass 85 % des Regierungsprogramms trotz vieler Krisen umgesetzt wurden.

Richtiggehend zornig wird Nehammer beim Fragenkomplex rund um die Vorwürfe, die ÖVP hätte die Justiz für ihre Zwecke missbraucht. Er wird angriffig und weist das Thema als „Generalverdächtigung“ zurück. Dies ist der emotionale Höhepunkt des Gesprächs.

Wie oft kommt das Wort „Österreich“ vor?

Wir haben das Wort 42-mal gezählt.

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