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Die Coronakrise in der Schweiz

Vincenzo Ribi, Bernet Relations 

Die gute Nachricht vorweg: Die Schweiz hat die gesundheitlichen Auswirkungen des Coronavirus vorerst bewältigt. Eine mögliche zweite Welle wird wachsam, aber auch mit Sorge beobachtet. Sind wir wirtschaftlich nach dem Corona-bedingten Einbruch nun zeitweilig in eine Erholungsphase getreten, so bleibt der Ausgang offen. Eines wissen wir bereits: die Auswirkungen auf die Kommunikation werden bedeutend sein.

Covid-19 hat die Schweiz auf dem falschen Fuss erwischt. Beispielhaft dafür steht die politische Affäre um die erst kürzlich aufgelösten Pflichtbestände des Bundes an Alkohol und somit ein Mangel an Desinfektionsmittel beim Ausbruch. Ein erstes kollektives Gefühl, als Land und Bevölkerung wirklich verwundbar zu sein.

Stufenweise runter, schrittweise hoch

Die Landesregierung reagierte beim Ausbruch im Februar zeitnah: mit bedachten, stufenweisen Einschränkungen. Im März wurden alle Läden bis auf Lebensmittelgeschäfte geschlossen.  Mit der Grenzschliessung gegenüber D-F-A-I und den Einschränkungen im internationalen Verkehr griff der Bundesrat zu weiteren, bisher unvorstellbaren Massnahmen.  Bereits nach wenigen Wochen stieg der Druck von Wirtschaftsverbänden für eine Lockerung von Tag zu Tag. Ab Ende April folgte mit dem Abflachen der Ansteckungskurve eine schrittweise Lockerung, um die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen zu mindern.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Um Schweizer Firmen in der Corona-Krise zu helfen, schnürte der Bundesrat mit den Banken Mitte März bereits früh ein 40-Milliarden-Hilfspaket: schnelle, unbürokratische Kredite (derzeit 60 Mio.). Für Angestellte gab es Kurzarbeitgelder. Ende Mai betraf dies jede siebte berufstätige Person in der Schweiz. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind dennoch enorm.

Waren transnationale Lieferketten bereits vorher teilweise unterbrochen, folgte mit den Grenzschliessungen und dem reduzierten Güterverkehr ein heftiger Geschäftseinbruch. Mit einem BIP-Rückgang von ca. 25% erlebte die Schweiz den grössten Wirtschaftseinbruch seit den 1930er Jahren. Auch die  Exporte erlitten gegen Ende März einen drastischen Rückschlag. Zusammen mit dem Tourismus machte der Aussenhandel fast die Hälfte des BIP-Einbruchs aus.

Mittlerweile bewegt sich das Alltags- und Wirtschaftsleben in der Schweiz laut dem Mobilitätsindex der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) bei ungefähr 90-95% des normalen Niveaus. Der Privatkonsum hat zwar stark angezogen, weitere Entwicklungen sind jedoch schwer abschätzbar. 

Business as usual?

Haben Rettungspakete viele Unternehmen vor dem sicheren Untergang bewahrt, so hat Covid-19 den allermeisten trotzdem schonungslos ihre Schwächen vor Augen geführt. Einige werden die Trends ignorieren und scheitern. Andere werden die Chance erkennen und sich behaupten können. Diese Trends werden auf die Kommunikation einen großen Einfluss haben. Für Unternehmen und Organisationen, und folglich auch für Public Affairs und Kommunikationsberater ist die Welt nach Covid-19 eine andere – a quite unusual one.

Hier ein Überblick über die am meisten betroffenen Bereiche:


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Auf einen Blick

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