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Wie Public Affairs die ESG-Strategie ermöglicht

Public Affairs kommt im Zusammenspiel zwischen Unternehmen und ihrer Umwelt eine tragende Rolle zu. Um dieses Verhältnis erfolgreich zu gestalten, spielen die sogenannten ESG-Kriterien (von engl.: Environmental, Social Governance) eine zunehmend bedeutende Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit. Public Affairs-Expertise hilft Unternehmen dabei, sich in dieser komplexen Landschaft zurechtzufinden.

ESG-Faktoren sind zu einem wichtigen Bestandteil von Unternehmensstrategien geworden und werden zunehmend von Investor:innen und anderen Interessengruppen als wichtige Bewertungskriterien betrachtet. Ziel dabei ist es, die Geschäftsaktivitäten in Einklang mit sozialen und ökologischen Belangen zu bringen und gute Unternehmensführung zu gewährleisten. ESG-Konzepte beziehen sich auf nachhaltige Geschäftspraktiken, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens unterstützen sollen.

Damit tragen sie zur Wettbewerbsfähigkeit und zu den Wachstumsmöglichkeiten eines Unternehmens bei. Diese übergeordneten Themen vereinen die unternehmerische ESG – mit der Public-Affairs-Strategie: Sind beide im Einklang, trägt das zur erfolgreichen Umsetzung der Ziele bei.

Was ist ESG?

ESG-Faktoren sind neben wirtschaftlichen und regulatorischen Aspekten auch ein wichtiger Teil des unternehmerischen Risikomanagementprozesses und des Reputation Managements. Von Unternehmen wird immer mehr eingefordert – von Kunden- und Investor:innenseite. Besonders, dass sie auf Krisen reagieren und zu ihnen Stellung beziehen können.

So gaben etwa 70 % bis 90 % der Befragten des Edelman Trust Barometers 2023 an, dass sie „von CEOs erwarten, dass sie öffentlich zu Themen wie Klimawandel, Diskriminierung und Wohlstandsgefälle Stellung beziehen“. Darüber hinaus sei laut Trust Barometer die Wirtschaft „die einzige Institution, die als kompetent und ethisch angesehen wird“.

ESG-Strategien umfassen somit jene Faktoren, die bei der externen Bewertung der

  • Nachhaltigkeit,
  • der Unternehmensführung und Compliance
  • sowie der sozialen Verantwortung eines Unternehmens eine Rolle spielen.

Wie funktioniert eine Verbindung von Public Affairs und ESG?

Eine effektive ESG-Strategie kann dazu beitragen, das Vertrauen der Interessengruppen (etwa Regulierungsbehörden, Investor:innen und Kunden) zu stärken.

ESG-Strategien sind die Botschaften, die ein Unternehmen umsetzen und für die es sich einsetzen will. Diese Strategien werden oft auf globalem Niveau erarbeitet und müssen dann auf lokaler Ebene umgesetzt werden: Dafür benötigt es die Expertise in der Politikberatung, die Public-Policy-Zusammenhänge zwischen diesen Sphären zu erkennen.

Public-Affairs-Expert:innen unterstützen dabei, schon früh aufkommende ESG-Themen zu identifizieren, ihre Auswirkungen auf das Unternehmen zu bewerten und proaktive Ansätze zu entwickeln, diese Themen zu managen und den relevanten Stakeholder zu vermitteln.

Die Leistungen von Public Affairs für den Bereich ESG können daher folgende sein:

  • Unterstützung und Lobbying hinsichtlich möglicher Paradigmenwechsel in der Regulierungslandschaft in den ESG-Bereichen
  • Monitoring von ESG- und Public Policy-Entwicklungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene
  • Harmonisierung der Public-Affairs-Strategien innerhalb und außerhalb des Unternehmens (etwa in Trade Associations)
  • Formulierung klarer Botschaften an politische Stakeholder im Einklang mit den ESG-Zielen des Unternehmens
  • Stimulierung von fairen Wettbewerbsbedingungen, die im Einklang mit dem allgemeinen öffentlichen Wohl sind (MIT)

Ausblick

In Zukunft werden unter anderem das EU-Lieferkettengesetz und die Richtlinie zur Corporate Social Responsibility Due Diligence (CSRD) für Unternehmen in Österreich relevant. Der Vorschlag der CSRD-Richtlinie wird Unternehmen dazu verpflichten, bei ihren Geschäftsaktivitäten und Lieferketten Umwelt- und Sozialrisiken zu berücksichtigen und zu minimieren. Ziel ist es, dass Unternehmen ihre Verantwortung für Nachhaltigkeit und Menschenrechte in der gesamten Wertschöpfungskette wahrnehmen und Transparenz darüber schaffen.

Wichtig ist daher:

  • Die Ausrichtung der Geschäftstätigkeit, um kein Risiko für Umwelt- und Menschenrechte zu sein
  • Die Auswahl und Organisation der Lieferant:innen, damit diese kein solches Risiko sind

Hier ist das Zusammenwirken von Public und Corporate Policy ersichtlich. Ziel ist eine kohärente Strategie im Einklang mit den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens. Public Affairs kann als Verstärker der ESG-Botschaften wirken und die politischen Entwicklungen zu deren Erreichung beeinflussen.

Und: Auch die Verbindung von Public Relations und Public Affairs ist für eine effektive ESG-Strategie sinnvoll. Denn die Frage, wofür Unternehmen stehen und was sie tun, wenn sie in den öffentlichen Raum treten, darf nicht unbeantwortet bleiben und muss schlüssig durch die Strategien erklärbar sein.

 

Konkret bedeutet das alles:

  1. Identifikation und Bewertung von ESG-Risiken und -Chancen: Public Affairs kann dabei helfen, Risiken und Chancen zu identifizieren und zu bewerten, um sicherzustellen, dass das Unternehmen auf diese Themen vorbereitet ist und sie proaktiv bearbeitet.
  2. Entwicklung von ESG-Positionen und -Strategien: Public Affairs kann dazu beitragen, Positionen und Strategien zu entwickeln, die den Werten und Zielen des Unternehmens entsprechen und gleichzeitig die regulatorischen und Stakeholder – Erwartungen erfüllen.
  3. Kommunikation der ESG-Strategie: Public Affairs kann dabei helfen, die ESG-Strategie des Unternehmens intern und extern gegenüber relevanten Stakeholdern zu kommunizieren, um das Vertrauen und das Engagement der Mitarbeiter:innen, Kunden und Investor:innen sicherzustellen.
  4. Einflussnahme auf politische und regulatorische Entwicklungen: Public Affairs kann mittels Lobbying das Unternehmen dabei unterstützen, auf politische und regulatorische Entwicklungen im ESG-Bereich zu reagieren und Einfluss darauf zu nehmen.
  5. Zusammenarbeit mit Interessengruppen: Public Affairs kann dazu beitragen, die Zusammenarbeit mit wichtigen Interessengruppen wie Regulierungsbehörden, Investoren, Kunden und gemeinnützigen Organisationen zu fördern, um die ESG-Strategie des Unternehmens zu unterstützen und weiterzuentwickeln.

 

Verfasst von Franciska Göweil


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